Die 12 Nächte zwischen dem 24. Dezember (Heiliger Abend) und dem 6. Jänner (Dreikönigstag) werden nach alter Tradition als "Rauhnächte" bezeichnet. Ihren Ursprung haben die Rauhnächte vermutlich in der germanisch/keltischen Zeitrechnung nach dem Mondjahr, das - im Gegensatz zum bekannten Sonnenjahr mit 365 Tagen - nur 354 Tage aufweist. Um beide Kalender in Einklang zu halten, werden die fehlenden 11 Tage (also 12 Nächte) am Ende des Jahres eingeschoben und gelten daher auch als die Zeit "zwischen den Jahren".
Viele Kulturen schreiben den Rauhnächten eine besondere Energie zu, in der die Gesetze der Natur außer Kraft gesetzt sind und eine besonders starke Verbindung in andere Welten besteht. Sie begehen diese Tage mit zahlreichen Bräuchen, Ritualen und Traditionen.
Wie auch immer man zu dieser alten Mythologie stehen mag - die Tage rund um den Jahreswechsel bieten sich an, um sich etwas Zeit für sich zu nehmen und zu reflektieren. Meine Anregung ist, dabei auf hartes Bilanz Ziehen und das Schmieden strenger (und häufig unrealistischer) Neujahrsvorsätze zu verzichten. Vielmehr könnte man sich zum Beispiel liebevoll fragen:
Was habe ich im vergangenen Jahr erlebt?
Was davon hat mir gut getan, was weniger?
Worüber habe ich mich gefreut, worüber war ich traurig?
Was war mein persönliches Highlight?
Was möchte ich aus dem alten Jahr in das neue mitnehmen? Was möchte ich hinter mir lassen?
Gibt es etwas Offenes, Unerledigtes, das ich abschließen möchte?
Was ist mir wichtig für das kommende Jahr, worauf lege ich Wert?
Was möchte ich vermehrt in mein Leben lassen?
...und die Antworten darauf als persönliche kleine Wegweiser für das kommende Jahr nehmen.
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